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MIDI-Terminologie

 

Sequenzieren

Technisch gesprochen ist Finale kein Sequenzer-Programm, sondern es wurde primär dafür entwickelt, um eine Notation zu erstellen. Allerdings enthält es viele Funktionen eines Sequenzers und hat zusätzlich den Vorteil, auf der Notation zu basieren.

Sie finden spezielle Einträge für Durchlaufende Daten, Tempo (bei Wiedergabe), MIDI-Kanäle, MIDI-Dateien, Dynamik, Rallentando, Anschlagsstärke, Tonhöhenrad usw., von denen alle einen Effekt auf die Wiedergabe Ihrer Partitur haben.

Wenn Sie vorhaben, Finale als Quasi-Sequenzer zu benutzen, ist es wichtig zu wissen, dass Finale jede Partitur auf drei verschiedene Arten wiedergeben kann. Wenn Sie eine Wiedergabestilistik aktiviert haben, werden Vortragsbezeichnungen, Dynamikangaben, Ritardando, Akzente, Dynamikgabeln und mehr interpretiert. Oder Sie wählen die Wiedergabestilistik ‘Keine’ aus (in der erweiterten Wiedergabe-Kontrolle) und verwenden die Dialogbox ‘Wiedergabe-Optionen’ um zu entscheiden, ob Sie die Partitur so wiedergeben, wie sie aufgenommen wurde, oder rhythmisch perfekt und ohne die kleinen Unregelmäßigkeiten, die der Musik einen menschlichen Charakter gibt.

Wenn in der Dialogbox ‘Wiedergabe-Optionen’ aus dem Menü ‘Dokument’ alle Häkchen ‘Aufgenommene …’ gesetzt sind, wird die Partitur unter Verwendung von aufgenommenen MIDI-Daten wiedergegeben. Aufgenommene MIDI-Daten sind die tatsächlichen, unquantisierten MIDI-Daten Ihrer Einspielung, die Sie mit dem HyperScribe-Werkzeug erzeugt haben, einschließlich Ihrer Anschlagsstärken, Ihrer Ritardandi und Ihres Pedalgebrauchs. Und was ganz wichtig ist, Sie haben die Möglichkeit, nachdem Sie Ihre Einspielung aufgezeichnet haben, die Noten, die Dynamik und andere Elemente der notierten Partitur zu bearbeiten. Wenn Sie die Fassung mit den Einspielungsdaten wiedergeben, so hören Sie die Änderung, die Sie vorgenommen haben, als Teil Ihrer originalen Einspielung. Denken Sie immer daran, dass die Wiedergabe nur dann gemäß Ihrer Einspielung erfolgt, wenn die Wiedergabestilistik in der erweiterten Wiedergabe-Kontrolle auf ‘Keine’ eingestellt ist.

Wenn Sie also auch diese MIDI-Daten bei einer Aufnahme ‘einfangen’ möchten, sollten Sie vor der eigentlichen HyperScribe-Aufnahme die ‘Quantisierungseinstellungen’ aus dem Menü ‘MIDI/Audio’ aufrufen und in der nachfolgenden Dialogbox auf die Taste ‘Weitere EInstellungen’ klicken. Achten Sie in der Dialogbox ‘Weitere Quantisierungseinstellungen’ darauf, dass die Ankreuzfelder ‘Anschlagsstärken aufnehmen’ und ‘Notendauern aufnehmen’ markiert sind.
 

MIDI-Setup

Ein MIDI-Setup ist die physikalische Verbindung zwischen all Ihren MIDI-Geräten und Ihrem Computer. Ein typisches Setup besteht aus einem MIDI-Interface, einem Computer und dem eigentlichen MIDI-Equipment wie Keyboards, Sound-Modulen usw.
 

MIDI-System

Ein MIDI-System ist ein Teil des Betriebssystems, welcher die Kommunikation zwischen Finale (oder eines anderen Software-Programms) und einem MIDI-Setup steuert.
 

MIDI-Interface bzw. MIDI-Schnittstelle

Ein MIDI-Interface ist ein externes Gerät, welches die Signale zwischen Ihrem Computer und den MIDI-Instrumenten ‘übersetzt’. Bei einem Macintosh wird ein MIDI-Interface normalerweise an einem USB-Anschluss angeschlossen.

 

Port

Ein Port ist die Anschlussbuchse auf der Rückseite Ihres Computers, an der Sie ein Kabel eines Zusatzgeräts, wie z. B. eines Modems, Druckers, Scanners oder MIDI-Interfaces anschließen können. Einige ältere Macintosh-Modelle verfügen über zwei eingebaute serielle Ports (Schnittstellen): den Modem-Port und den Drucker-Port. Die meisten neueren Macintosh-Modelle besitzen jedoch nur einen USB-Port.

Je nach MIDI-Interface benötigen Sie einen Adapter, um dieses an einem USB-Port anzuschließen. Wenn Sie noch serielle Ports an Ihrem Macintosh haben, können Sie das Kabel des MIDI-Interface an einen beliebigen seriellen Port anschließen. Wenn Sie über mehr als einen seriellen Port verfügen, ist es normalerweise praktischer das MIDI-Interface an den Modem-Port anzuschließen - Sie brauchen dann, wenn Sie Ihre Noten mit dem Drucker ausdrucken wollen, nicht immer irgendwelche Kabel umzustecken. Bei einigen Interfaces besteht die Möglichkeit an einem Port sowohl ein Zusatzgerät (wie z. B. ein Modem oder einen Drucker) als auch ein MIDI-Instrument anzuschließen und dann mittels Schalter entweder das Zusatzgerät oder das MIDI-Instrument zu verwenden. Diese Interface sind besonders dann zu empfehlen wenn Sie sowohl Zusatzgeräte als auch MIDI-Equipment verwenden wollen.

Technische Anmerkung: Wenn Sie in Ihrem Macintosh ein internes Modem haben, können Sie nicht den Modemport verwenden. Dieser Port wird von dem internen Modem benutzt. Sie müssen stattdessen den Printerport verwenden.
 

MIDI-Kanäle

Finale unterstützt bis zu 64 MIDI-Kanäle. Wenn Sie ein USB-MIDI-Interface verwenden, das vielleicht über vier MIDI-Out-Ports verfügt, können Sie die maximale Anzahl an MIDI-Kanälen nutzen, die Finale bei Verwendung von vier (oder mehr) externen MIDI-Geräten bereithält (bis zu 16 MIDI-Kanäle pro Gerät).

Wenn Sie vorhaben, sehr intensiv mit Notensystem/MIDI-Kanal-Konfigurationen zu arbeiten, sollten Sie mit dem Konzept von ‘Instrumenten’ vertraut werden. Ein Instrument ist ein bestimmter Strom von Wiedergabeinformationen; Sie könnten sich ein Instrument als den von einem Musiker gespielten Part vorstellen.

Ein Instrument ist normalerweise ein Notensystem in Ihrer Partitur, muss es aber nicht zwangsläufig sein. Sie würden z. B. einen Klavierpart in zwei Notensystemen schreiben wollen, diese beiden Notensysteme werden aber als ein Instrument gesehen (und werden so folglich den gleichen MIDI-Kanal benutzen). Andererseits kann jede Ebene eines jeden Notensystems als ein unterschiedliches Instrument angesehen werden; Sie könnten zwei Klarinettenstimmen in ein Notensystem schreiben (in verschiedenen Ebenen), aber Sie können Finale sagen, dass es sie wie zwei Instrumente behandeln soll. Bei der Verwendung von zwei Instrumenten (auf unterschiedlichen Kanälen), können Sie die MIDI-Daten eines jeden Instruments unabhängig voneinander bearbeiten.

Jedes Instrument kann seinen eigenen MIDI-Kanal haben, und jedes Instrument ist in seiner Dynamik unabhängig. Wenn Sie möchten, dass das obere und untere System eines Klavierparts unterschiedliche Dynamik besitzen soll, vergewissern Sie sich, dass Sie sie unterschiedlichen Instrumenten oder Kanälen zuordnen.

Es gibt in Finale 64 mögliche Instrumente. Wenn Sie zu Beginn den Dokument-Assistenten oder ein neues Startdokument verwenden, wird jedem Instrument, das Sie hinzufügen, ein eigener MIDI-Kanal zugewiesen. Achten Sie jedoch darauf, dass mehreren Notensystemen, denen mit dem Dokument-Assistent das selbe Instrument zugewiesen wird, den gleichen Instrumenten-Namen und den gleichen MIDI-Kanal erhalten.

In komplexeren Wiedergabesituationen werden Sie jedoch feststellen, dass Finales Fenster Instrumentenliste Ihnen mit geringem Aufwand eine Menge an Einfluss und Kontrolle gibt. Tatsächlich wurden für viele gebräuchliche Synthesizer Instrumenten-Bibliotheken angelegt – vorkonfigurierte Instrumenten-, Kanal- und Klangeinstellungen. Sehen Sie nach unter Wie Sie eine Instrumenten-Bibliothek laden.
 

MIDI-Kanäle und Klänge (Patches)

Finale unterstützt bis zu 16 Kanäle pro MIDI-Gerät. Manche Geräte geben jeweils immer nur auf einem Kanal wieder. Andere, sogenannte multitimbrale Geräte, sind in der Lage mehrere Kanäle gleichzeitig wiederzugeben und somit können Sie mit einem solchen Gerät verschiedene Sounds auf verschiedenen Kanälen gleichzeitig spielen.

Verschiedene Sounds innerhalb eines MIDI-Geräts haben jeweils bestimmte zugeordnete Nummern, sog. Klang- oder Programm-Nummern (Patch numbers). Je nach Instrument ist Programm-Nummer 1 vielleicht ein Klaviersound, Nummer 2 ein E-Piano, Nummer 3 eine Violine usw. Einige Soundmodule verfügen über Hunderte solcher verschiedener Sounds. Das MIDI-Protokoll unterstützt jedoch nur die ersten 128 Programmnummern (0-127). Um die anderen Sounds über der Nummer 127 ebenfalls verwenden zu können, nummerieren Sie sie als niedrigere Programmnummer oder stellen Sie den jeweiligen Sound am Instrument manuell vor der Wiedergabe ein. Um mehr als 128 Sounds zur Verfügung zu haben, verwenden viele Instrumente sogenannte Sound-Bänke. Bänke können dann jeweils 128 Sounds beinhalten, welche durch Senden eines bestimmten Steuerungsbefehls (des Bankanwahlbefehls) als der dann ‘aktiven’ Bank angesprochen werden können.

Um verschiedene Sounds gleichzeitig wiedergeben zu können, müssen Sie verschiedene Klangprogramme den jeweiligen Kanälen zuordnen. Wenn Sie beispielsweise ein Trio in der Besetzung mit Flöte, Geige und Klavier wiedergeben wollen, müssten Sie dem Klaviersystem den MIDI-Kanal 1, Klang-Programm-Nummer 1, dem Flötensystem MIDI-Kanal 2, Klang-Programm-Nummer 72 und dem Geigensystem den MIDI-Kanal 3 Klang-Programm-Nummer 41 zuordnen. Diese Einstellungen beziehen sich auf die General MIDI Programm-Nummern. Jedes MIDI-Instrument kann jedoch über eine jeweils eigene Belegung der Klangprogramme verfügen. Sehen Sie daher im Handbuch des MIDI-Instruments wegen einer Liste über die Klangprogramm-Belegung nach.
 

Finale-Instrumente und Kanäle

Finale kann bis zu 128 verschiedene Kanäle für die MIDI-Ausgabe adressieren. Da jedem Instrument in der Finale-Instrumentenliste ein eigener Kanal zugeordnet werden kann, können Sie nun auch bis zu 64 verschiedene Instrumentalklänge definieren.

Finale stellt zwar 128 Kanäle zur Verfügung, jedes MIDI-Gerät hat jedoch nur 16 Kanäle. Aus diesem Grund gruppiert Finale die internen Kanäle in acht feste Bänke mit jeweils 16 Kanälen: 1-16, 17-32, 33-48, 49-64, 65-80, 81-96, 97-112 und 113-128. Mit Hilfe der Dialogbox ‘MIDI-einrichten’ können Sie jede Bank der Finale-Kanäle den 16 MIDI-Kanälen eines bestimmten MIDI-Geräts zuordnen. Durch Zuordnung eines Instruments aus der Instrumentenliste teilen Sie Finale nicht nur mit, welches Gerät das betreffende Notensystem abspielen soll, sondern auch welcher Kanal des jeweiligen Geräts verwendet werden soll. Wenn Sie beispielsweise zwei Geräte zur Verfügung haben, ein Gerät verwendet die erste Bank mit den Kanälen 1-16 und das zweite Gerät die Bank mit den Kanälen 17-32 würde die Zuordnung eines Finale-Instruments zu Kanal 17 die Wiedergabe des Notensystems auf Kanal 1 des zweiten Geräts bewirken.

Abhängig von Ihrem verwendeten MIDI-Setup können Sie vier verschiedenen Geräten jeweils eigene Bänke mit Kanälen zuordnen, wobei sich diese Kanäle auch überlappen können. Im folgenden Beispiel wurden die 64 Finale-Kanäle jeweils den 16 MIDI-Kanälen von vier Geräten zugeordnet.

 

Finale- Kanäle

MIDI-Kanäle am angeschlossenen instrument

1-16

Gerät 1, Kanäle 1-16

17-32

Gerät 2, Kanäle 1-16

33-48

Gerät 3, Kanäle 1-16

49-64

Gerät 4, Kanäle 1-16

65-80

Gerät 5, Kanäle 1-16

81-96

Gerät 6, Kanäle 1-16

97-112

Gerät 7, Kanäle 1-16

113-128

Gerät 8, Kanäle 1-16

 
Zur Eingabe von Noten via MIDI unter Verwendung des HyperScribe-Werkzeugs geben Sie eine Nummer zwischen 1 und 64 für den Finale-Kanal ein, auf dem MIDI-Informationen empfangen werden., oder Sie stellen HyperScribe für einen Empfang auf allen MIDI-Kanälen ein. Mit Hilfe der Dialogbox ‘MIDI-Thru’ können Sie Eingangskanäle anderen Ausgangskanälen zuordnen.

Für die MIDI-Wiedergabe aus Finale können Sie entweder die Instrumentenliste zur Zuordnung von Kanälen zu den einzelnen Notensystemen der Partitur verwenden, oder Sie können Vortragsbezeichnungen erstellen, um den Kanal einer Stimme während der Wiedergabe zu ändern. Geben Sie eine Zahl zwischen 1 und 64 für den in der Wiedergabe zu verwendenden Finale-Kanal ein. Finale steuert dann die Wiedergabe über das entsprechende Gerät.

Unabhängig davon ob Sie die Instrumentenliste verwenden oder Vortragsbezeichnungen erstellen, bezieht sich Finale auf die Einstellungen in der Dialogbox ‘MIDI einrichten’, um festzustellen, welches Eingangs- oder Ausgangsgerät dem angewählten Kanal zugeordnet ist. Die Finale-Kanäle 1-16 gehen direkt zu den Kanälen 1-16 des angewählten Eingangs- oder Ausgangsgerät. Die verbleibenden drei Gruppen der Finale Kanäle sind den Kanälen 1-16 der jeweils angewählten anderen Eingangs- oder Ausgangsgeräten dieser Kanal-Bänke zugeordnet, zum Beispiel:

 

Finale-Kanäle

MIDI-Kanäle am angeschlossenen Instrument

1-16

1-16

17-32

1-16 (Addieren Sie 16, um den Finale-Kanal zu bestimmen.)

33-48

1-16 (Addieren Sie 32, um den Finale-Kanal zu bestimmen.)

49-64

1-16 (Addieren Sie 48, um den Finale-Kanal zu bestimmen.)

65-80

1-16 (Addieren Sie 64, um den Finale-Kanal zu bestimmen.)

81-96

1-16 (Addieren Sie 80, um den Finale-Kanal zu bestimmen.)

97-112

1-16 (Addieren Sie 96, um den Finale-Kanal zu bestimmen.)

113-128

1-16 (Addieren Sie 112, um den Finale-Kanal zu bestimmen.)

 

 

Eingangsgerät und Ausgangsgerät

Mit den Optionen ‘Eingangsgerät’ und Ausgangsgerät’ in der Dialogbox ‘MIDI einrichten’ können Sie bestimmen, wo MIDI-Informationen gesendet bzw. empfangen werden. Welche Geräte verfügbar sind hängt davon ab, welche MIDI-Treiber und Geräte Sie verwenden.

 

Hinweis: Sie können einem Ausgangs- bzw. Eingangsgerät jeweils nur eine Bank von Finale-Kanälen zuordnen, da jedes Gerät nur maximal 16 Kanäle benutzt. Sie können jedoch mehr als ein Gerät einer Bank von Finale-Kanälen zuordnen. Dies ermöglicht Ihnen die Anzahl von Geräten, welche die Musik eines Notensystems wiedergeben, zu verdoppeln. (Sie erreichen dies, indem Sie bei der Auswahl der Geräte die Umschalttaste gedrückt halten.)

 

 

 

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