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Wie Sie Notendauern bearbeiten (Start- und Stoppzeiten)

Für unser nächstes Experiment lassen Sie uns zunächst alle Anschlagsstärkenwerte auf einen gleichen Wert setzen. Wenn die Balkenlinien über Takt 3 und 4 nicht bereits angewählt sind (rot dargestellt), wählen Sie diese nun an.

  1. Wählen Sie das MIDI-Werkzeug . Das Menü „MIDI-Werkzeug“ erscheint.
  2. Wählen Sie MIDI-Werkzeug > Löschen. Diese Taste entfernt alle Veränderungen der MIDI-Daten im angewählten Abschnitt – auch wenn Sie sich noch im MIDI-Werkzeug-Fenster befinden. Es werden jedoch nicht alle MIDI-Daten gelöscht, sondern nur jeweils die im Menü ‘MIDI-Werkzeug’ angewählten Anschlagsstärken, Notendauern usw.

Klicken Sie bei Bedarf den Linkspfeil-Knopf, um die Takte 1 und 2 sichtbar zu machen. Setzen Sie auch in diesen beiden Takten die Anschlagsstärke auf den Wert 64.

Jetzt bearbeiten Sie die Wiedergabedauer der Noten Ihrer Partitur mit dem MIDI-Werkzeug.

  1. Wählen Sie MIDI-Werkzeug >Notendauer.

Die Balkenanzeige ändert sich, und jede Note wird nun durch eine dünne waagerechte Linie dargestellt. Je länger die Linie, desto länger dauert auch die Note. Sie werden auch verschiedene dünne, graue, senkrechte Rasterlinien sehen. Diese Rasterlinien zeigen den genau quantisierten Punkt der notierten Noten:

Die Menü-Befehle, mit denen Sie die Anschlagsstärke bearbeitet haben, gelten auch für Notendauern. In einigen der Dialogboxen werden Sie auf die Begriffe Start- und Stopzeit stoßen.

Diese Begriffe müssten eigentlich klar sein, die Startzeit bezieht sich auf den Moment, zu dem die Note ausgelöst wird, die Stopzeit bezieht sich aufs Loslassen. Diese Daten beziehen sich allerdings nicht auf die notierten Noten, sondern auf die aufgenommene MIDI-Information aus Ihrer Originaleingabe, bevor diese quantisiert und in Notation transkribiert wurde.

Die Startzeit misst die Differenz zwischen dem notierten (quantisierten) Startpunkt und dem Zeitpunkt, an dem Sie die Note tatsächlich in Ihrer Performance gespielt haben. In der Grafik auf der unten ist die Starzeit der ersten Note eine positive Zahl, (denn Sie wurde kurz nach dem Schlag gespielt), und die Stoppzeit ist eine negative Zahl (weil die Note kurz vor dem nächsten Schlag losgelassen wurde).

Die Startzeit ist die Differenz zwischen dem tatsächlichen (gespielten) Auslösemoment und dem notierten (quantisierten) Auslösemoment. Die Stoppzeit ist die Differenz zwischen den gespielten und quantisierten „Loslassmomenten“. Diese Differenzen können positiv oder negativ sein. Die Stoppzeit (a) oben ist negativ, die Stoppzeit (b) ist negativ.

Hätten Sie also präzise mit dem Schlag gespielt, und das mit einer Genauigkeit von einem 1024tel einer Viertelnote, wären Start- und Stoppzeit gleich null.

Die Start- und Stoppzeit wird in Finales eigener sehr kleiner Einheit, EDUs (ENIGMA Durational Units) genannt, gemessen. 1 EDU ist gleich einem 1024tel einer Viertelnote. Die folgende Tabelle zeigt einige gebräuchliche Äquivalente zu EDUs. (Sie finden eine Tabelle unter Äquivalente im Anhang.)

Notenwert EDU-Equivalent
Ganze Note 4096
Halbe Note 2048
Punktierte Viertelnote 1536
Viertelnote 1024
Punktierte Achtelnote 768
Achtelnote 512
16tel-Note 2566

Halten Sie diese Tabelle bereit, und sehen Sie sich einige Menükommandos für die Notendauern im MIDI-Werkzeug an:

Einstellengibt jeder Note in dem angewählten Abschnitt genau dieselbe Start- und Stoppzeit, jeweils gemessen in EDUs. Wenn Sie beispielsweise alle Noten in einem bestimmten Abschnitt etwas vor den eigentlichen Schlag ‘ziehen’ möchten, setzen Sie die Startzeiten dieser Noten beispielsweise auf –300. Setzen Sie die Start- und Stoppzeiten auf 0, wenn Sie alle Noten genau auf die punktierte Länge quantisieren möchten.

Skalieren erzeugt im angewählten Abschnitt eine Änderung von einem Wert für Start- oder Stoppzeit zu einem anderen. Sie können EDU-Werte in die Textboxen eingeben, zwischen denen sich die Anschlagspunkte bzw. Endpunkte der Noten bewegen sollen.

Der Befehl erhöht oder verkleinert die Start- oder Stoppzeit jeder Note im angewählten Bereich, um einen gleichbleibenden Betrag. Dieser Befehl erhält die relativen Unterschiede der Start- und Stopzeiten. Geben Sie einen positiven EDU-Wert ein, um die Startzeit aller angewählten Noten zu erhöhen (späteres Auslösen), oder die Stoppzeit aller angewählten Noten zu erhöhen (späteres Loslassen) oder eine negative Zahl, um diese Zeiten zu verkürzen.

Prozentual verändern Dies ist der einzige Befehl, der im Modus Notendauern tatsächlich direkt die Dauer der Noten verändert, anstatt deren Start- und Stoppzeiten. Sie können alle Noten um einen Prozentsatz der Originalwerte vergrößern oder verkleinern. Dieser Befehl verändert natürlich nicht die notierten Werte der Noten, sondern nur ihre Wiedergabe. So können Sie z. B. eine Stakkato-Passage erzeugen, in der jede Note nur halb so lang wie notiert gespielt wird, in dem Sie „Prozentual verändern“ wählen und 50 (Prozent) eingeben.

Begrenzen Mit dem Befehl setzen Sie eine minimale und eine maximale Start- und Stoppzeit für den angewählten Bereich. Hiermit können Sie also die Auslöse- und die Loslasszeit dichter an ihren notierten Wert „heranziehen“. Sie können sich diese Funktion wie einen Pseudo-Quantisierer vorstellen, da sie die Differnz zwischen notierter Dauer und unperfekter Performance beschränkt.

Metrisch variieren ändert die Start- und Stoppzeiten auf ‘Ersten Schlägen’, ‘Anderen Schlägen’ und ‘Zwischenschlägen’ eines Taktes, so wie diese im Kapitel Bearbeitung von Anschlagsstärken beschrieben wurden. Ein positiver Startzeitwert verschiebt den Anschlag einer Note nach hinten, relativ zum notierten Wert.

Zufällig variieren ändert die Start- und Stoppzeiten der angewählten Noten um einen Zufallswert. Dieses Kommando gibt der Musik ein weniger quantisiertes, ‘menschlicheres’ Feeling. Geben Sie beispielsweise einen EDU-Wert von 1/16 (oder weniger) der dominanten rhythmischen Werte in der Musik ein. Um beispielsweise eine Achtelnotenpassage (jede Achtelnote = 512 EDUs) etwas weniger mechanisch erscheinen zu lassen, geben Sie beispielsweise eine 32 in die Start- und Stoppzeitenboxen ein.

 

 

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