Wie der Titel bereits andeutet, handelt es sich bei den sich automatisch anpassenden Bögen um solche, die ohne Ihr Zutun Kollision mit Notenhälsen, Balken, Notenköpfen, inneren Bögen, Artikulationen und Vorzeichen vermeiden. Diese einzigartige Fähigkeit stellt ein entscheidendes Kriterium bei der Erstellung einer perfekt gestalteten Partitur dar.
Eine wichtige Voraussetzung für ein einwandfreies Funktionieren dieser automatischen Anpassung von Bögen stellen die sogenannten „Schriftbeschreibungs-Dateien“ dar. Solange Sie bei der Arbeit mit Finale einen Coda-Musikzeichensatz wie Maestro oder Broadway Copyist verwenden, brauchen Sie sich diesbezüglich keine Gedanken zu machen, da Sie zusammen mit Finale natürlich auch die entsprechenden Schriftbeschreibungsdateien erhalten. Arbeiten Sie hingegen mit einem Musikzeichensatz eines Drittherstellers, so ist es notwendig, eine entsprechende Schriftbeschreibungs-Datei zu erstellen, um die Funktionalität der sich automatisch anpassenden Bögen zu gewährleisten. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Schriftbeschreibung (Dialogbox).
Weiterhin gilt es in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass die Fähigkeit eines Bogens, sich automatisch an die Gegebenheiten der Partitur anzupassen, in dem Moment außer Kraft gesetzt wird, wenn Sie eine manuelle Bearbeitung dieses Bogens vornehmen. Er wird zwar weiterhin als sich automatisch anpassender Bogen im Kontextmenü markiert, die Fähigkeit zur Vermeidung von Kollisionen ist aber quasi „auf Eis gelegt“. Natürlich haben Sie zu jeder Zeit die Möglichkeit, die Funktion zur automatischen Anpassung eines Bogens wieder zu aktualisieren. Führen Sie dazu einfach den Befehl „Manuelle Legatobogen-Adjustierung entfernen“ aus, den Sie sowohl im Kontextmenü des fraglichen Bogens als auch im Untermenü „Notation prüfen“ des Menüs „Extras“ finden.
Bei der Darstellung von Bögen mit automatischer Kollisionsvermeidung spielt die Ausrichtung der Musik eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund kann es sein, dass die Bögen in der Fortlaufenden Ansicht geringfügig anders aussehen, als dies in der Seitenansicht der Fall ist. Diese Abweichung ist auf zahlreiche Faktoren, wie z. B. vorhandene Taktgruppen, zurückzuführen. Wir empfehlen daher, dass Sie Ihre abschließenden Bearbeitungen der sich automatisch anpassenden Bögen in der Seitenansicht vornehmen, da diese Ansicht dem späteren Ausdruck Ihrem Dokument entspricht.