Wiedergabestilistik

Durch die Auswahl von Samples und das Einrichten von Vortragsangaben steuern Sie Ihre Wiedergabe Note für Note und Takt für Takt. Möglicherweise möchten Sie ab und zu die Art und Weise ändern, wie Finale Ihre Musik auf globaler Ebene interpretiert. Wenn Sie die Einstellungen und Voreinstellungen verstehen, die wirksam werden, wenn Sie die Spielen-Taste drücken, können Sie verschiedene Wiedergabestile für jede Art von Musik, die Sie schreiben, erzeugen.

Einen Stil auswählen

Der erste Schritt, um den Klang Ihrer Musik zu verändern, ist eine andere Wiedergabestilistik zu wählen. Während die verschiedenen voreingestellten Wiedergabestilistiken (Barock, Klassik, Jazz, Rock usw.) hervorragende Ergebnisse liefern, haben Sie auch die Möglichkeit, Ihre eigene, auf die Partitur, an der Sie arbeiten, zugeschnittene Stilistik zu erstellen. Um die Wiedergabestilistik zu bearbeiten, wählen Sie MIDI/Audio > Wiedergabestilistik > Eigene.

Einzelheiten zu all diesen Einstellungen finden Sie in unter Eigene Wiedergabestilistik (Dialogbox). In diesem Tutorium werden nur die Punkte besprochen, die den größten Einfluss auf die Wiedergabe von Garritan-Instrumenten haben.

Einstellungen kopieren von

Eine gute Möglichkeit, sich über die verschiedenen Einstellungen in dieser Dialogbox zu informieren, besteht darin, alle Auswahlmöglichkeiten in diesem Aufklappmenü durchzugehen und zu sehen, welche Einstellungen für jede der standardmäßigen Wiedergabestilistiken gewählt wurden. Sie können auch die Einstellungen aus jeder der Standard-Wiedergabestilistiken kopieren, um sie als Ausgangspunkt für Ihren eigenen Stil zu verwenden.

Tipp: Eigene Wiedergabestilistiken werden mit dem Dokument gespeichert. Wenn Sie es wünschen, können Sie sogar eine andere benutzerdefinierte Wiedergabestilistik für jedes Finale-Dokument auf Ihrer Festplatte speichern. Wenn Sie jedoch einen bestimmten benutzerdefinierten Stil haben, den Sie zur späteren Verwendung speichern möchten, sollten Sie die Einstellungen für die benutzerdefinierte Wiedergabestilistik in Ihrem Finale-Dokumentstil bearbeiten. Alle neuen Dokumente, die mit dem Dokument-Assistenten erstellt werden, verwenden dann standardmäßig diesen Stil.

Rhythmisches Gefühl, rhythmische Akzente, Rubato

Der Unterschied zwischen diesen drei Punkten ist manchmal nicht einfach zu verstehen. Es leichter zu erklären, wenn wir die Reihenfolge ändern.

Rubato kontrolliert das Ausmaß der Variabilität des globalen Tempos. Ein hoher Wert bewirkt hier, dass die Wiedergabestilistik die Partitur mit einem großen Maß an rhythmischer Flexibilität interpretiert, einschließlich ausgeprägter Accelerandos und Ritardandi (auch wenn sie nicht explizit angegeben sind), was für manche Musik aus der Romantik angemessen sein kann. Ein niedriger Wert führt zu einer sehr geringen Schwankung des globalen Tempos, was eher für Jazz oder Rock geeignet ist.

Rhythmisches Gefühl hingegen hat keinen Einfluss auf das globale Takt-für-Takt-Tempo. Stattdessen erzeugt es subtile rhythmische Variationen innerhalb des bestehenden Tempos - einige Noten können etwas nach dem Schlag gespielt werden, andere Noten können etwas vor dem Schlag gespielt werden, aber das Gesamttempo bleibt immer gleich. Auch hier erzeugt ein höherer Wert eine ausgeprägtere interne rhythmische Variation, was bei einem Wiener Walzer wünschenswert sein kann; ein niedrigerer Wert weist die Wiedergabestilistik an, die geschriebenen Rhythmen mit strikter Genauigkeit zu interpretieren, was bei einem Marsch oder bei afrokubanischer Musik gewünscht sein kann.

Rhythmische Akzente haben keinen Einfluss auf das Tempo oder die rhythmische Platzierung. Sie bestimmt vielmehr, ob die Musik stark akzentuiert und druckvoll oder leicht und elegant, mit nur subtilen Akzenten, wiedergegeben wird. Rock, Jazz und die meisten Latin-Stile erfordern hier einen sehr hohen Wert (70-90%); ein niedrigerer Wert (25%) könnte für Kammermusik aus der Klassik geeigneter sein. Streichinstrumente reagieren besonders empfindlich auf diese Einstellung - wenn Sie feststellen, dass die Einschwingvorgänge in Ihren Streichern zu „matschig“ sind, versuchen Sie, diesen Wert zu erhöhen.

Ornamente, Tremoli

Wenn diese Option aktiviert ist, interpretiert die Wiedergabestilistik Wirbel-, Triller-, Doppelschlag-Artikulationen usw. Sie funktioniert am besten, wenn in den Einstellungen für die Wiedergabestilistik auch Triller und Wirbel beleben aktiviert ist. Wenn für die Instrumente in Ihrer Partitur Keyswitch-Klänge für Wirbel, Triller und Tremolo verfügbar und in den Instrument-Techniken in der Dialogbox Voreinstellungen - Wiedergabestilistik aktiviert sind, werden diese anstelle von gespieltenTremolos verwendet. Siehe Keyswitches und Voreinstellungen - Wiedergabestilistik.

Dynamikgabeln und -angaben

Wenn diese Option aktiviert ist, interpretiert die Wiedergabestilistik automatisch Dynamik- und De/Crescendo-Zeichen mit Hilfe des MIDI-Steuerelements Nr. 1 (Modulationsrad) und/oder der Anschlagstärke, je nach Instrument und musikalischem Kontext. Damit dies für Garritan-Instrumente korrekt funktioniert, muss auf dem Reiter Dynamik/Lautstärke der Dialogbox „Voreinstellungen - Wiedergabestilistik“ die Option Dynamik für gehaltene Klänge auf Automatisch oder auf Modulation (CC#1)/Velocity for Anschlag eingestellt sein.

Automatische Vortragsangaben

Wenn diese Option aktiviert ist, dämpft die Wiedergabestilistik den Anschlag bei gehaltenen weichen Noten und fügt ausdrucksstarke dynamische Variationen zu gehaltenen Noten hinzu. Die Intensität dieses Effekts wird durch den Schieberegler Stärke von Dynamikangaben in der Dialogbox „Voreinstellungen - Wiedergabestilistik“ auf dem Reiter Dynamik/Lautstärke gesteuert.

Auto-Klavierpedal

Diese Funktion kann zusätzlich zum Ankreuzfeld Interpretieren: Pedalangabe funktionieren. Die Wiedergabestilistik interpretiert geschriebene Pedalangaben, wo sie vorhanden sind, und wendet intelligente Klavierpedale auf Abschnitte ohne Pedalangaben an.

Streicher-Flageoletts

Wenn diese Option markiert ist, erkennt die Wiedergabestilistik in Streicherstimmen künstliche Flageoletts (Intervalle aus zwei Noten, wobei die obere einen rautenförmigen Notenkopf hat) und spielt sie mit der korrekten klingenden Tonhöhe (allerdings klingen Sie nach normalen Noten, denn weder Garritan Personal Orchestra noch Garritan-Instrumente für Finale enthalten gesamplete Streicher-Flageoletts). Flageoletts für Harfe (Kreis-Artikulation) klingen mit der korrekten Tonhöhe (eine Oktave höher) und unter Verwendung des gesampleten Harfen-Flageolett aus GPO, vorausgesetzt eine Harfe mit Keyswitches kommt zum Einsatz (siehe Keyswitches) und die Instrumenttechnik „Harp: Harmonics“ ist auf der Registerkarte „Instrument-Techniken“ der Dialogbox „Voreinstellungen - Wiedergabestilistik“ aktiv.

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