Garritan Jazz und Big Band

Die Techniken, die Sie bisher gelernt haben, können auf Dateien angewendet werden, die entweder Garritan-Instrumente für Finale oder Garritan Personal Orchestra verwenden. Die Wiedergabestilistik macht sich auch die Funktionen von Garritan Jazz und Big Band zunutze. In den meisten Fällen unterscheidet sich die Verwendung von JABB-Instrumenten nicht von der Verwendung anderer Garritan-Instrumente, aber es gibt einige einzigartige Funktionen von JABB, die in diesem Tutorium erläutert werden.

Dämpfer für Blech-Instrumente (Brass Mutes)

Alle Trompeten und Posaunen von JABB (einschließlich der „Lite“-Instrumente) enthalten Keyswitch-Versionen, die ein einfaches Umschalten zwischen einer Vielzahl häufig verwendeter Jazz-Dämpfer und offenem Spiel ermöglichen. Wenn Sie eine „KS“-Trompete oder Posaune laden, interpretiert die Wiedergabestilistik automatisch Ausdrücke wie „bucket“, „cup“, „harmon“ und „mute out“. Diese Ausdrücke können sogar in JazzText-Rahmen eingebettet sein - die Wiedergabestilistik ignoriert die Rahmensymbole und sucht nach dem Wort. Weitere Informationen finden Sie unter Keyswitches.

Tonende-Effekte für Trompete (Fall-Offs, Doits)

Noteman sagt: Doits und Drop-offs können nur durch Trompetentöne ausgelöst werden, die klingend über dem eingestrichenen F liegen. JABB enthält keine Auslöseeffekte für Trompetennoten unterhalb dieses Bereichs.

Die JABB-Trompeten (aber nicht die „Lite“-Trompeten) enthalten gesampelte Tonende-Effekte, wie z. B. Fall-Offs und Doits (d. h. Fall-Offs nach oben). Diese werden automatisch von der Wiedergabestilistik ausgelöst, wenn bestimmte Artikulationen oder Intelligente Zeichen einem Trompetenton zugeordnet, rechts vom Notenkopf positioniert und von einer Pause gefolgt werden. Die Länge und Geschwindigkeit des Fall-Offs oder Doit ist fest und wird von der Form der Artikulation oder des Intelligenten Zeichens nicht beeinflusst. Fall-Offs werden durch abwärts gerichtete und den Noten zugeordnete Glissandi oder Tabulatur-Slides sowie durch die Artikulationen die und aus der Artikulationsbibliothek der Schriftart Jazz ausgelöst; Doits werden durch aufwärts gerichtete und den Noten zugeordnete Glissandi oder Tabulatur-Slides sowie durch die Artikulationenund aus der Artikulationsbibliothek der Schriftart Jazz ausgelöst.

Growl/Flatterzunge

JABB-Blasinstrumente (aber nicht die „Lite“-Blasinstrumente) verwenden den MIDI-Controller Nr. 18 für einen Growl- oder Flatterzungeneffekt. Die Wiedergabestilistik nutzt diesen Controller automatisch, um ein authentisches Knurren oder einen Flatterzungeneffekt zu erzeugen, wenn eine Tremolo-Artikulation () an eine Note angehängt wird.

Shakes

In den meisten Jazzpartituren weist eine Wellenlinie oder Trillerangabe über einer Note in der Stimme eines Blechblasinstruments auf einen schnellen Lippentriller hin, der als Shake bezeichnet wird. Im Register Ornamente/Tremolos der Dialogbox Voreinstellungen - Wiedergabeeinstellungen gibt es die Option Pitch-Bend-Variationen für Jazz-Shake statt gespielter Noten verwenden, um eine horizontale Wellenlinie - entweder das Intelligente Zeichen oder die Artikulation - als Pitch-Bend-Triller zu interpretieren, der einem Jazz-Shake näher kommt.

Auch wenn diese Option aktiviert ist, werden Triller aus dem Werkzeug für Intelligente Zeichen als normale Triller (mit unterschiedlichen Tonhöhen) wiedergegeben. Die Pitch-Bend-basierten Shakes werden nur durch eine horizontale Linie ohne die Angabe „tr“ ausgelöst.

Verbessertes Jazz-Feeling

Jazz-Musiker stoßen Offbeat-Achtel oftmals an, während die Achtel auf dem Schlag gebunden werden. Die Wiedergabestilistik unterstützt diese Spieltechnik automatisch, sofern die JABB-Instrumente verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie unter Voreinstellungen - Wiedergabestilistik.

Schlagzeugstimmen

JABB enthält zwei Drum-Kits, die zu General MIDI kompatibel sind - „GM Classic Drum Kit Lite “und „GM Fusion Drum Kit“. Dadurch können Sie vorhandene Dateien mit General-MIDI-Schlagzeugstimmen einfach aktualisieren - ordnen Sie einfach dem Schlagzeugsystem einen der beiden Klänge zu, und sie werden ohne weitere Konfiguration richtig klingen. Diese GM-Drum-Kits sind kompatibel mit Finales Plug-In „Drum Groove“. Wenn Sie allerdings eine neue Partitur erstellen und nicht vorhaben dieses Plug-In zu verwenden, müssen Sie die Kompatibilität zu Finales SoftSynth (oder anderen General-MIDI-Geräten) nicht wahren, und Sie sind vermutlich mit den Klängen „Classic Jazz Drum Kit“ oder „Fusion Drum Kit“ besser bedient, die viele Samples enthalten, die so bei General MIDI nicht zur Verfügung stehen.

Viele Jazz-Partituren enthalten in den Schlagzeugstimmen Striche sowie über dem System wichtige rhythmische Akzente des gesamten Ensembles:

Sie können Schlagzeugstimmen erstellen, die so dargestellt und korrekt wiedergegeben werden; siehe Wie Sie eine kombinierte Strich-Schlagzeugnotation erzeugen. Sofern Sie ein GM-Drum-Kit gewählt haben, ist das D unter dem eingestrichenen C eine gute Tonhöhe für die Eingabe. Sofern Sie ein Nicht-GM-Drum-Kit gewählt haben, ist das C unter dem eingestrichenen C eine gute Note. Die Wiedergabenote für diese Stichnoten ist egal, da sie bei der Wiedergabe gar nicht klingen. Wenn die Noten in dem ersten Zwischenraum über dem System anstatt auf der obersten Notenlinie erscheinen sollen, können Sie die Anzeigeposition der bei der Eingabe verwendeten Tonhöhe in der Dialogbox „Perkussionslayout bearbeiten“ anpassen.

Besentechnik und JABB

Die Brush-Drum-Kits aus JABB enthalten realistische Besenrührtechniken (wo zwei Besen aus Metall in einer kreisförmigen Bewegung über das Fell der Snare Drum gerieben werden). Das Basis-Rührklang wird mit MIDI-Note #37 ausgelöst (dem großen Cis, eine Oktave und eine große Septime unter dem mittleren C). Die Richtung des Rührens wird durch die MIDI-Aftertouch-Funktion geändert - dies erfordert ein MIDI-Keyboard mit Aftertouch-Funktion. Ein leichter Aftertouch erzeugt kleine Änderungen in der Rührrichtung, starker Aftertouch-Druck erzeugt eine laute und deutliche Änderung des Rührens.

Die Wiedergabestilistik von Finale unterstützt die automatische Richtungsänderung bei der Verwendung von JABB-Brush-Drum-Kits nicht. Wenn Sie diese Klangfunktion nutzen möchten, müssen Sie mit dem HyperScribe-Werkzeug die Aftertouch-Daten von einem geeigneten Keyboard in Echtzeit aufnehmen. Sollen Sie so vorgehen, stellen Sie sicher, dass auf der Registerkarte „MIDI-Daten“ der Dialogbox Voreinstellungen - Wiedergabestilistik die Einstellung Durchlaufende Daten: WS (Daten einarbeiten) getroffen ist.

Wir empfehlen, die Besenrührdaten in einer eigenen Ebene aufzunehmen. Weitere Informationen zu dieser Funktion finden Sie im JABB-Benutzerhandbuch.

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